Wie viel Integration leben Sie?
I Inclusion and Community
Edited by Marcella Semenza

Neulich bin ich auf diesen Satz gestoßen.

„Diversität ist eine Tatsache. Das 'Anderssein' ist dagegen ein soziales Konstrukt. Integration zu leben, bedeutet, Diversität nicht in Anderssein zu verwandeln.“

 

Ist das richtig?

In diesem Moment stimmen Sie diesem Satz entweder voll und ganz zu oder Sie rümpfen unbewusst die Nase.

Gut. Hier sind einige Gedanken, mit denen Sie Ihre Reaktion besser interpretieren können. Ein kleiner Test, sozusagen. Ja, so wie die, die mal so sehr in Mode waren ...

Wir fragen Sie: Wie viel Integration leben Sie als Person? Lassen Sie uns das gemeinsam mit diesem kurzen Test von 5 Fragen herausfinden.

Geben Sie ehrliche Antworten ... andernfalls funktioniert es nicht!

 

  1. Sie sind im Büro und müssen mit Kollegen zusammenarbeiten, die Sie nicht direkt kennen und die in Bezug auf Nationalität, Berufserfahrung und kulturelle Gewohnheiten ganz anders sind, als Sie selbst. Wie geht es Ihnen?

  • A. Ich fühle mich völlig fehl am Platz: Ich erledige schnell meine Pflicht, um dieses Erlebnis so schnell wie möglich hinter mich zu bringen.
  • B.  Es ist mir unangenehm, aber ich arbeite so weit mit den anderen zusammen, wie es für den Erfolg der Arbeit erforderlich ist. Jedem Kontakt, der über das Berufliche hinausgeht, entziehe ich mich jedoch.
  • C. Ich bin etwas ängstlich, aber fasziniert von Unterschieden, die so stark sind, dass ich mich „als Minderheit“ fühle.
  • D. Es erfüllt mich mit Begeisterung, dass ich mit Menschen mit einem so völlig anderen Hintergrund zusammenarbeiten darf.
  1. Sie sind mit Freunden zum Essen verabredet und eine/r von diesen kommt mit seiner/ihrem neuen Freund/in, der/die kein Deutsch, sondern nur Englisch spricht, eine Sprache, die Sie ziemlich gut beherrschen:

  • A. Ich stelle mich nicht vor, sage kurz „Hallo“ und unterhalte mich dann mit meinen Freunden.
  • B. Ich stelle mich vor, aber ich habe keine große Lust auf ein Gespräch mit einer Person, die ich nicht kenne. Ich bleibe lieber bei meinen Freunden.
  • C. Ich stelle mich vor und versuche, diese neue Person in die Gespräche einzubeziehen. Mit den anderen spreche ich jedoch weiterhin Deutsch.
  • D. Ich spreche hauptsächlich Englisch und bitte meine Freunde, dies ebenfalls zu tun. Ein wenig Englisch können wir alle und im schlimmsten Fall haben wir etwas zum Lachen.

 

  1. Sie haben sich gemeinsam mit einem Kollegen zu einer Weiterbildung in Ihrem Unternehmen angemeldet und bei der Abschlussprüfung müssen Sie mit Kollegen zusammenarbeiten, die viel jünger sind als Sie und die innovative, aber aus Ihrer Sicht manchmal etwas oberflächliche Lösungen vorschlagen. Wie verhalten Sie sich?

  • A. Sie ignorieren die Angelegenheit und lassen die Jungen reden. Der Ausbilder wird sie schon wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen und Sie ersinnen in der Zwischenzeit einen Plan B für sich.
  • B. Sie unterbrechen sie, weil ihre Vorschläge nicht besonders fundiert sind, und setzen sich für eine Lösung ein, die Sie für sicherer halten und die bereits getestet wurde.
  • C. Sie stimmen ihnen zu, wollen die Idee jedoch nicht vorstellen. Sie beschränken sich darauf, Ihre Gedanken für den Erfolg des abschließenden Projekts vorzutragen.
  • D. Sie nehmen ihre Vorschläge mit Begeisterung an und arbeiten aktiv an der Präsentation mit. Dabei stellen Sie Ihre im Laufe der Jahre erworbenen Kompetenzen in den Dienst der Gruppe.

 

  1. Sie gehen gemütlich in der Nähe Ihrer Wohnung spazieren und sehen eine Person, die offensichtlich aus einer ganz anderen Kultur stammt und andere Gewohnheiten hat. Es scheint so, als ob diese Person Ihnen eine Frage stellen möchte:

  • A. Sie gehen neben dieser Person her und schütteln abwehrend und genervt den Kopf, denn Sie haben nicht gerne mit Fremden zu tun.
  • B. Sie ignorieren die Person und gehen einfach weiter, da Sie nicht mit Fremden reden möchten.
  • C. Sie bleiben stehen und hören zu, aber Sie befürchten, keine passende Antwort auf das Anliegen zu haben.
  • D. Sie bleiben stehen, hören zu und hoffen, eine passende Antwort auf das Anliegen zu haben.

 

  1. Sie reisen in ein fremdes Land, das Sie nicht kennen, das Sie aber schon immer besuchen wollten. Die Menschen sprechen zwar nicht Ihre Sprache, sind aber sehr aufgeschlossen und freundlich. Der Reiseführer, der Sie in den letzten 15 Tagen durch das Land begleitet hat und zu dem Sie ein gutes Verhältnis aufgebaut haben, schlägt Ihnen vor, ihn zu Hause zu besuchen, um seine Familie kennenzulernen:

  • A. Sie lehnen ab, da Sie seine Familie nicht kennenlernen wollen, und finden eine Ausrede.
  • B. Sie sagen aus Pflichtgefühl zu, aber der Vorschlag gefällt Ihnen überhaupt nicht.
  • C. Sie sagen mit Bedenken zu. Sie freuen sich, aber Sie haben Angst, über den Tisch gezogen zu werden.
  • D. Sie nehmen mit Begeisterung an und fühlen sich durch diese Gelegenheit geehrt.


Zählen Sie nun die Antworten für jeden Buchstaben und lesen Sie das Profil, das Ihnen entspricht ...

  • Mehrheit der Antworten mit „A“

    „Alles gut in der Höhle?“

    Die Fähigkeit zur Integration der eigenen und anderer Personen gehört nicht gerade zu Ihren Haupttalenten. Sie bevorzugen sichere Orte und Menschen, die Ihnen ähnlich sind. Sie verlassen nicht gerne Ihre Komfortzone. Sie neigen dazu, andere auszugrenzen, die Sie für „anders“ halten, und nehmen an Gelegenheiten zum Austausch und zur Veränderung nicht teil, da Sie das, was anders ist, teilweise sogar unbewusst ablehnen.

  • Mehrheit der Antworten mit „B“

    Eremit

    Sie sind sich Ihres Verhaltens absolut bewusst und haben die Kontrolle darüber. Sie haben nur ungern mit Menschen oder Situationen zu tun, die Ihr Wertesystem, Ihre Komfortzone und Ihren Alltag nicht teilen. Sie sind sich dessen bewusst und wollen dies auch nicht ändern. Sie haben sich für diese Haltung entschieden, auch wenn Sie diesen Aspekt Ihrer Persönlichkeit gerne hinter der Etikette verbergen.

     

  • Mehrheit der Antworten mit „C”

    OK, aber vorsichtig.

    Das „Andere“, Veränderungen und die Konfrontation mit dem, was außerhalb Ihrer Komfortzone liegt, fasziniert Sie. Sie sind reserviert, haben aber ein großes Herz und tolerieren keine Ungerechtigkeit. Wenn jemand den ersten Schritt tut, gehen Sie mit, Sie stimmen zu und arbeiten mit Freude mit. Sie treten jedoch nicht als aktiver Förderer von integrativen Prozessen in Erscheinung. Im Grunde hängen Sie sehr an Ihren Gewohnheiten, auch wenn Sie sich gerne mehr für Veränderungen und Vielfalt öffnen würden.

     

  • Mehrheit der Antworten mit „D”

    Durchgehend geöffnet

    Offen, aufgeschlossen gegenüber allem, was anders ist, und aufgeweckt. Sie lassen sich von Neuem begeistern und drängen auf ständige Erneuerung. Vielfalt ist für Sie ein Wert, Sie freuen sich auf Menschen, die anders sind als Sie, vielleicht sogar mehr als auf Ihresgleichen. Integration und die Fähigkeit, Menschen in Schwierigkeiten oder Minderheiten zu helfen, ist eine natürliche Haltung, die Sie auszeichnet.

Marcella Semenza