Die Kreislaufwirtschaft ist nicht nur die Grundlage unserer Tätigkeit, sondern auch eine tragende Säule unserer Strategie.

Wir gestalten unsere Produktionsprozesse so, dass Reststoffe und Deponieabfälle auf ein Minimum reduziert, der Verbrauch von Rohstoffen begrenzt und der Einsatz von recycelten Materialien bevorzugt wird.

Umwelt-Scorecard

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Unser Engagement zur Erhöhung der Menge an Reststoffen, die der Verwertung und Wiederverwendung zugeführt werden, wurde durch die jüngsten Ergebnisse der ESG-Scorecard bestätigt. Auch die Reduzierung des spezifischen Wasserverbrauchs wird im Hinblick auf die gesetzten Ziele konsequent fortgesetzt.

Stahlproduktion: von Natur aus zirkulär

Stahl ist das meistrecycelte Material der Welt und kann unzählige Male wiederverwendet werden, ohne seine ursprünglichen Eigenschaften zu verlieren.

Mit unserem Produktionszyklus sind wir ein wichtiges Beispiel für die Kreislaufwirtschaft. Wir produzieren Stahl aus Schrott, vermeiden so dessen Entsorgung in der Umwelt und reduzieren den Verbrauch natürlicher Rohstoffe (z. B. Eisenerz).

Unser Stahl besteht zu 98,6% aus recyceltem Material

Nicht nur Schrott. Auch Abfälle und Produktionsrückstände werden größtenteils der Verwertung zugeführt und/oder als Nebenprodukte eingestuft. Nur ein geringer Restanteil wird deponiert.

Ein 360°-Kreislaufansatz

Der erste Schritt zu einem vorbildlichen Modell ist die Reduzierung der Abfallproduktion. Deshalb organisieren und steuern wir unsere Prozesse und Anlagen so, dass Volumina minimiert und die Auswirkungen überwacht werden.

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Die Abfallverwertung ist Teil der umfassenden ESG-Strategie der Feralpi-Gruppe, die die Rückgewinnung und Wiederverwendung von Ressourcen vorsieht: Einige Materialien, wie Polymere, werden vollständig aus anderen Lieferketten zurückgewonnen, während andere, wie Kalk und feuerfeste Materialien, intern zu geringeren Anteilen recycelt oder verwertet werden. Der Stahlherstellungsprozess entwickelt sich dank immer fortschrittlicherer Lösungen zur Optimierung des Ressourceneinsatzes und zur Reduzierung der Umweltauswirkungen kontinuierlich weiter. Nachfolgend finden Sie vertiefende Informationen zur Rückgewinnung und anschließenden Wiederverwendung der Materialien im Produktionsprozess von Feralpi.

  • Weiße und schwarze Schlacke

    Die Schlacke aus dem Schmelzprozess kann zur Herstellung von Baumaterialien wie Pflastersteinen und New-Jersey-Blöcken wiederverwendet werden. Die schwarze Schlacke wird zu dem kommerziellen Nebenprodukt „Greenstone“ verarbeitet. Feralpi führt weitere Studien durch, um Verfahren zur Wiederverwendung von Weißschlacke in Baukalk, Kunststoffen und in Produktionsprozessen zu entwickeln.

  • Walzzunder

    Walzzunder wird für den externen Gebrauch zurückgewonnen. Grünes Eisen ist das Nebenprodukt aus der Walzzunder, das an Werke für die Herstellung von Schotter und Beton verkauft wird.

  • Staub und Dämpfe

    Das Metall Zink, das im Staub aus der Rauchgasabscheidung des Schmelzprozesses enthalten ist, wird meist in externen Anlagen als Ersatz für das natürliche Mineral zurückgewonnen. Der im Ferrolegierungswerk anfallenden Staub wird direkt in den Produktionskreislauf eingespeist, und zwar in einer Menge, die der Menge der Materialien entspricht, aus denen der Staub stammt.

  • Dolomit und verbrauchte Feuerfestmaterialien

    Verbrauchte Feuerfestmaterialien aus der Pfanne werden in den Produktionskreislauf zurückgeführt und dienen teilweise als Rohstoffersatz. Bei dem zu ersetzenden Rohstoff handelt es sich um kalzinierten Kalk und Dolomitkalk („CaO-Würfel“ und „40 % CaO“), der als Schlackenbildemittel im Elektrolichtbogenofen (EAF) verwendet wird. Die Wiederverwendung dieser Materialien im Ofen hat keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt oder die menschliche Gesundheit.

  • Nichteisenmetalle und Minerale

    Die in der Schrottsortieranlage anfallende Restfraktion wird zur Rückgewinnung von Nichteisenmetallen (z. B. Aluminium, Messing und Kupfer) durch mechanische Sortierung an externe Anlagen geliefert.

  • Wärme

    Die Wärme wird aus den Kühlwassersystemen der Stahlwerke Feralpi Siderurgica und Riesa zurückgewonnen, so dass sie nicht an die Atmosphäre abgegeben wird.

  • Polymere

    Die Polymere, die ausschließlich aus Kunststoffverpackungen aus der getrennten Abfallsammlung stammen, durchlaufen anspruchsvolle Sortier- und Klassifizierungsverfahren in modernen, zertifizierten Industrieanlagen und werden anschließend einer technologischen Behandlung für das Recycling unterzogen. Solche Verfahren verwandeln behandelte Kunststoffe in neue „Kreislaufrohstoffe“, die den Vorschriften und Qualitätsstandards entsprechen und zu wichtigen Ressourcen für verschiedene industrielle Anwendungen werden.

Ab 2023 wurden auch Berechnungen für die von der Gruppe produzierten Zuschlagstoffe durchgeführt, die folgende Werte aufweisen:

  • GREEN STONE  ≥ 96,6 %
  • GREEN LIME  ≥ 100 %
  • GREEN IRON ≥ 100 %

Wasserressourcen

Das Wassermanagement ist für die Stahlindustrie, insbesondere für die Kühlung der Anlagen, von entscheidender Bedeutung. Die Feralpi-Gruppe wendet strenge Überwachungs- und Berichtsstandards für einen verantwortungsvollen Umgang mit Wasserressourcen an, reduziert die Entnahme sowie den Verbrauch und fördert die Wiederverwendung in den industriellen Prozessen. In Italien stellen wir die Behandlung und Einleitung von Wasser gemäß dem Gesetzesdekret 152/06 sicher, was durch spezielle Anlagen und Kontrollen akkreditierter Stellen gewährleistet wird. In Deutschland arbeiten wir mit spezifischen Genehmigungen für die Einleitung von Abwasser in das öffentliche Netz.

Unser Ziel ist es einerseits, die Wasserentnahme durch den optimalen Betrieb der Kühlkreisläufe zu verringern, und andererseits, eine sorgfältige Reinigung des nach außen abgegebenen Wassers sicherzustellen.

 

Weniger Wasserentnahme durch Regenwasser

Das Niederschlagswasser wird an allen versiegelten Flächen gesammelt und dann in Kläranlagen aufbereitet. Ein Teil des Wassers wird anschließend im Industrieprozess verwendet. Unter den zahlreichen Initiativen, die im Laufe der Jahre umgesetzt wurden, ist der Baubeginn einer Zisterne zum Sammeln von Regenwasser von den Dächern des neuen Walzwerk B am Standort Riesa im Jahr 2024 hervorzuheben. Diese Anlage mit einem Fassungsvermögen von 350 m³ wird die Rückgewinnung und Wiedereinleitung des Regenwassers in den Kühl- und Prozesskreislauf ermöglichen und so jährlich rund 6.000 m³ Trinkwasser aus dem öffentlichen Netz einsparen. Die Inbetriebnahme ist für 2025 geplant.