Die Feuerwehr und der Rettungsdienst des DRK Riesa üben Personenrettung von hochgelegenen Arbeitsplätzen

Am Samstag den 14. September fand auf dem Gelände des Riesaer Stahlwerkes eine Feuerwehrübung statt. Geübt wurde eine Notsituation, bei dem eine unbekannte Anzahl von Personen gerettet werden musste. Nach einer zeitintensiven Instandhaltungsaufgabe auf einem Kranbahnlaufsteg im Hallenschiff des Stahl- und Walzwerkes hatten Mitarbeiter einen Kreislaufzusammenbruch erlitten und mussten über einen Treppengang am Ostgiebel der Produktionshalle ca. 10 Höhenmeter nach unten transportiert werden.

Aus zwei Feuerwehrfahrzeugen stiegen 9 Minuten nach Alarmierung durch die Integrierte Regionalleitstelle Dresden insgesamt 12 Gröbaer´ Kameraden an der Einsatzstelle am Tor 3 aus. Nur 4 Minuten später folgten zur Verstärkung noch Feuerwehrleute der Stadt Riesa und der Rettungstransportwagen.

Hintergrund:

Bestimmte Personen sind einer erhöhten Gefährdungsstufe ausgesetzt, d.h. dass nach einem schädigenden Ereignis, diese Kollegen teilweise nur eingeschränkt handlungsfähig sind. Zu einer solchen Personengruppe gehören insbesondere auch unsere Schlosser und Elektriker der Abteilung Instandhaltung Krane, welche auf diesen hochgelegenen Arbeitsplätzen verschiedenste Instandsetzungsarbeiten und Kontrollgänge bei Umgebungstemperaturen von zumeist mehr als 40°C durchführen. Vor diesem Hintergrund waren Schwerpunkte dieser Übung, die Funktion der Personennotsignalanlage einschließlich der zugehörigen Meldeketten zu testen, die Vermittlung von Ortskenntnis (Lokalisierung, Feuerwehrpläne etc.) sowie Informationen zur Dauer einer Personenrettung aus diesem Arbeitsbereich i.V.m. Vorgehen und der Zusammenarbeit zwischen den Rettungskräften des DRK und der Feuerwehr zu gewinnen.

Der Übungsverantwortliche der Feuerwehr Riesa-Gröba suchte nach einer Idee für eine Feuerwehrübung, um im Rahmen der jährlichen Wochenendschulung das Verhalten der Kameraden und Kameradinnen bei einem Rettungseinsatz zu proben. Für FERALPI STAHL soll dieses durchaus mögliche Szenario zur Verbesserung des Rettungskonzeptes Höhenrettung genutzt werden.

Zum Ablauf:

Durch ein spezielles „Man-Down"- Sprechfunkgerät (Personen-Notsignal-Gerät) wurde ein Notruf abgesetzt. Nach einer Auslösezeit von 90 s wird automatisch ein willensunabhängiger Lagealarm an eine Empfangszentrale gesendet. Mit der in Not geratenen Person konnte in diesem Fall eine Sprechfunkverbindung hergestellt werden, so dass der diensthabende Wachdienstmitarbeiter Herr Silvio Müller (elko Sicherheit GmbH Meißen) im direkten Gespräch Informationen zur Situation und Lokalisierung erhielt und folgerichtig sofort die Feuerwehr informierte.

Nach Ankunft und Erkundung der Lage entschied sich der Einsatzleiter der Feuerwehr Marcus Krahl für eine Rettung der vier z.T. bewegungsunfähigen Personen mittels Schleifkorbtragen und Tragetüchern. Mit diesen Hilfsmitteln gelang es der Feuerwehr, die erste nicht gehfähige Person 38 Minuten nach Eingang des „Man-Down"- Notsignals an die Notfallsanitäter zu übergeben.

Ende:

Bis 08:54 Uhr konnten dann alle 4 Personen von den zahlreichen Helfern vom Kranlaufsteg gerettet werden. Am Ende der Einsatzübung zeigte sich die Einsatzleitung sehr zufrieden. Obwohl in der Abschlussbesprechung auch Verbesserungsvorschläge angesprochen wurden, waren die getroffenen Entscheidungen erfolgreich. „Wir wollten es den Kameraden nicht zu schwer machen, denn es wird an diesem Wochenende noch 6 weitere Einsatzübungen geben und um 10 Uhr geht´s weiter", sagte Löschmeister Steffen Herrmann. Im persönlichen Gespräch mit Herrn Daniel Haupt und Herrn René Epperlein wurde auch das Interesse des DRK Rettungsdienstes an einer Wiedereinbindung bei zukünftigen Einsatzübungen auf dem Werksgelände von FERALPI STAHL bekundet. Die Fortführung der Zusammenarbeit dient allgemein der Verbesserung von Abläufen, wie z.B. zum Verhalten bei Unfällen oder Bränden. Hierbei ist die Unterstützung eines ortskundigen Mitarbeiters von zentraler Bedeutung. Zu den Aufgaben dieses sogenannten Lotsen gehören das Festlegen des innerbetrieblichen Fahrweges für die Rettungskräfte und das Öffnen von geschlossenen Toren und Freimachen von Anfahrtswegen. „Es heißt Ruhe bewahren, denn der Unfall ist ja bereits passiert" war das Fazit von Herrn Florian Dähne, „es geht nur darum, dass die Rettungskräfte möglichst schnell am Unfallort sind und eingewiesen werden!"

Prävention lohnt sich! FERALPI STAHL bedankt sich bei den Feuerwehren Riesa-Gröba, Riesa Stadt sowie des DRK Kreisverbandes Riesa für die langjährige Kooperation und wünscht sich auch weiterhin eine gute und unkomplizierte Zusammenarbeit!